Die Herbstgrasmilbe:
Man kennt sie nur zu gut. Immer wenn im Sommer die Mähdrescher auf den Feldern unterwegs sind fängt es an, das große Jucken. Schuld ist ein kleiner aber gemeiner Parasit, die Herbstgrasmilbe.
Man nennt Sie wegen des Vorkommens im Sommer auch „Augustenmilbe“, auch wenn es schon Ende Juli bis hinen in den Oktober zum Befall kommen kann.
Kennt man diesen Parasiten, ist die Diagnose ziemlich einfach. Wenn Ihr Tier in dieser Zeit plötzlich das Jucken angfängt muss man es auf klitzekleine orangerote Stellen absuchen. Bei vielen Tieren ist es Jahr für Jahr dasselbe Spiel. Es gibt Gärten die sehr mit Milben behaftet sind und ein großes Infektionspotential darstellen. Aber auch der Mensch kann sich , vorwiegend bei der Gartenarbeit, anstecken. https://de.wikipedia.org/wiki/Herbstmilbe.
Die Milben liegen in Nestern zusammen und kommen bei Hunden meist zwischen den Zehen oder auch an den Ohren und Unterbauch vor, eben dort wo die Tiere durch das Gras streifen und die Milben aufsammeln.
Bei Katzen sind es eher die Ohrenfalten und der Unterbauch, oft die Zitzen. Beim Kaninchen sind meist die Augenlider und die Ohren betroffen.
Es kommt immer zu heftigem Juckreiz durch Zellsäfte die von den Milben in die Haut injiziert werden.
Manchmal sieht man aber auch nur eine gerötete und glasig veränderte Haut, wenn das Tier versucht hat sich durch Lecken selbst zu helfen. Die Milben sind auch machmal kaum mehr oder nach langem Suchen erkennbar
Die Milben selbst sind klitzeklein und nur mit einer Lupe und gutem Licht zu sehen. Man kann die Milben mit einem Tesaabklatsch auf einen Objektträger unter ein Mikroskop bringen und dann erkennt man sie dann deutlich.
Merke: Ein Juckreiz ausserhalb dieser Sommermonate hat immer einen anderen Grund als die Herbstgrasmilbe.
Prinzipiell ist der Befall kein großes Problem es kommt zu einer Selbstheilung innerhalb etwa einer Woche, aber es kann auch sein, dass sich das Tier bei jedem Ausgang in den Garten neu infiziert und es zu einem wochenlangen Dauerproblem wird. Das kann mitunter sehr quälend werden.
Leider versagen alle Spot On Antiparasitika oder ‑Flohbänder, man kann dem Problem kaum wirksam vorbeugen.
Wäscht man hingegen sein Tier bei einem Befall mit einem üblichen antiparasitären Shampoo oder sprüht es mit beispielsweise Frontline Spray ein, werden die Milben erstmal sicher abgetötet.
Gegen den Juckreiz durch die gereizte Haut muss man aber auch noch behandeln.
Wenn es auch noch einzelne zugelassene Präparate gegen Parasiten beim Hund zu kaufen gibt, sieht das ganze bei Katze sehr schlecht aus, ausser Bolfo Shampoo scheint mir nichts mehr auf dem Markt zu sein.
Es gibt zwar eine Vielzahl von biologischen Präparaten, meist auf der Basis von ätherischen Ölen, aber die Wirkung und auch die Nebenwirkungen (gerade bei Katzen sind ätherische Öle meist toxisch !) sind sehr ungewiss.
„Erstmal“ bedeutet auch dass beim nächsten Ausflug gleich wieder Milben anhaften können und das den ganzen lieben Spätsommer lang.
Ich empfehle für diesen Zeitraum, dass Sie bei Ihrem Tier in diesen Wochen täglich nach dem Ausflug eine „Unterbodenwäsche“ durchführen und die Andockstellen der Milben gleich zu behandeln.
Ich will Ihnen hier eine alten Tip von Jean Pütz aus der „Hobbythek“ vorstellen,
der von Frau Silke Löffler , Autorin des Buches „Aussiegrafie“ http://www.australian-shepherds.de noch mal praxisgerecht umgewandelt wurde.
Den originalen Hoppytip finden Sie in der .pdf im Anhang (Attachment).
Vereinfachtes Rezept für Hundeshampoo:
4 Gramm gemahlene Neemsamen (2 gehäufte Teelöffel) 10 Tropfen Teebaumöl (bei Katzen unbedingt weglassen, da für Katzen toxisch !!) mit 100ml warmem Wasser vermischen, 3 Stunden unter häufigem Umrühren ziehen lassen.
2 Teelöffel Zitronensaft dazu und durch 2 Kaffeefilter (einer allein reißt gerne) laufen lassen (Man muss man meist nachhelfen, indem man die Masse mit der Hand am Schluß auspresst)
Kleiner Tipp: Im Baumarkt eine kleine Plastikflasche mit Spritzaufsatz kaufen oder besser eine gebrauchte PVC Flasche recyclen.
obige Mischung plus Bio Shampoo (hat keine Schadstoffe) vermischen und schütteln. 3/4 obige Mischung, 1/4 Bio Shampoo
Dann kann man das Shampoo viel leichter auf der Kopfhaut (falls der Mensch betroffen ist) verteilen.
Funktioniert nicht nur beim Menschen, ist bei Hunden auch super.
Viel Erfolg und ganz liebe Grüße
Silke Löffler