Mit Hund und Kat­ze unter­wegs

Feri­en­zeit — Rei­se­zeit, und immer mehr Vier­bei­ner dür­fen Herr­chen und Frau­chen in den Urlaub beglei­ten. Da aber alle Urlaubs­län­der vete­ri­när­po­li­zei­li­che Bestim­mun­gen haben, soll­te man sich früh­zei­tig nach den bestehen­den Vor­schrif­ten erkun­di­gen, damit die heiß­ersehn­te Feri­en­rei­se nicht schon an der Gren­ze endet.

So müs­sen sich z.B. seit Okto­ber 2004 Hun­de und Kat­zen bei Rei­sen inner­halb Euro­pas mit einem blau­en EU-Heim­tier­paß aus­wei­sen, wodurch das Rei­sen mit Haus­tie­ren inner­halb der EU har­mo­ni­siert und deut­lich ver­ein­facht wur­de.  Für den EU-Heim­tier­paß müs­sen die Tie­re mit­tels Mikro­chip (ISO-Norm 11784 oder 11785)  vor der Imp­fung ein­deu­tig gekenn­zeich­net sein. Die­se Anga­ben wer­den zu Siche­rung vor Fäl­schun­gen ein­la­mi­niert, so wie die Vignet­ten für die Toll­wut­imp­fung. Der ehe­ma­li­ge gel­be Pass ist nur inner­halb Deutsch­lands gül­tig und für den Grenz­über­tritt nicht vor­ge­se­hen. Lei­der dür­fen auch kei­ne Daten von einem gel­ben Pass in den blau­en Aus­weis über­tra­gen wer­den, es muss not­falls neu geimpft wer­den. Aus dem blau­en EU-Paß muß  eine gül­ti­ge Toll­wut­imp­fung her­vor­ge­hen. Wei­te­re Imp­fun­gen, wie z.B. Stau­pe, Par­vo­vi­ro­se, Kat­zen­seu­che und ‑schnup­fen, wer­den offi­zi­ell zwar nicht mehr ver­langt, sind aber für die Gesund­heit Ihres Tie­res auch wei­ter­hin ganz wich­tig.

beach­ten Sie bit­te nur der blaue EU Aus­weis ist für grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr vor­ge­se­hen.

Bit­te las­sen Sie Ihr Tier auch bei einem Haus­tier­re­gis­ter Tas­so e.V. unter die­ser Num­mer und Ihrem Namen/Adresse regis­trie­ren, damit Sie im Ver­lust­fall schnell als Besit­zer ermit­telt wer­den kön­nen.
Falls Sie nur inner­halb Deutsch­land ver­rei­sen, müs­sen Sie sich an die Hun­de­ver­ord­nung hal­ten, die je nach Bun­des­land vari­ie­ren kann. Sie regelt z.B., ob in dem ent­spre­chen­den Bun­des­land Lei­nen­pflicht besteht oder sogar ein Maul­korb mit­zu­füh­ren bzw. zu tra­gen ist. Und nun zur Rei­se: Tie­re soll­ten bei Fahr­ten im Auto zur eige­nen und zur Sicher­heit der wei­te­ren Insas­sen gut gesi­chert sein. In Deutsch­land ist dies sogar Pflicht und wird bei Nicht­be­ach­tung mit einem ent­spre­chen­den Buß­geld bestraft. Am bes­ten eig­nen sich hier­zu spe­zi­el­le Trans­port­bo­xen, die man über­all im Zoo­fach­han­del erhal­ten kann. Neben dem Sicher­heits­aspekt füh­len sich die Vier­bei­ner in ihrer Box, ihrer “Höh­le”, nor­ma­ler­wei­se auch sehr wohl und sind in die­ser ver­trau­ten Umge­bung ganz relaxt. Wich­tig ist es dabei aber, recht­zei­tig mit der Gewöh­nung an die Trans­port­box zu begin­nen.
Eini­ge Tie­re reagie­ren trotz­dem, beson­ders bei län­ge­ren Rei­sen, ner­vös, ängst­lich oder sogar regel­recht panisch. Spre­chen Sie Ihren Tier­arzt in solch einem Fall auf ein geeig­ne­tes Beru­hi­gungs­mit­tel an. Dau­ert die Anrei­se län­ger, soll­te die Fahrt durch häu­fi­ge Pau­sen unter­bro­chen wer­den. Das tut nicht nur Ihnen gut, auch Ihr vier­bei­ni­ger Freund wird dank­bar sein, Gas­si gehen und Was­ser trin­ken zu kön­nen. Beson­ders im Som­mer muß für gute Belüf­tung im Auto gesorgt wer­den. Schwe­re, lang­haa­ri­ge Ras­sen und älte­re Tie­re lei­den beson­ders unter der Hit­ze im Auto, die selbst für uns z.B. im Stau fast uner­träg­lich wer­den kann.

Mit Rück­sicht dar­auf emp­fiehlt es sich even­tu­ell, län­ge­re Auto­fahr­ten in die küh­len Mor­gen- oder Abend­stun­den zu legen oder gege­be­nen­falls nachts zu fah­ren. Las­sen sie Ihr Tier bei war­men Tem­pe­ra­tu­ren nicht allein im Fahr­zeug zurück, auch nicht für kur­ze Zeit. Zu schnell kann sich bereits bei gerin­gen Außen­tem­pe­ra­tu­ren das Wagen­in­ne­re so stark auf­hei­zen, daß Tie­re einen qual­vol­len Hitz­schlag erlei­den, denn selbst leicht geöff­ne­te Fens­ter bie­ten nicht immer eine aus­rei­chen­de Luft­zir­ku­la­ti­on.

Für den Urlaubs­auf­ent­halt emp­feh­len sich wei­te­re Vor­keh­run­gen: Hals­band mit Namens­schild und Urlaubs­an­schrift, Lei­ne, Decke, Körb­chen, Spiel­zeug, Bürs­te, Hand­tü­cher zum Abtrock­nen, Freß- und Trink­napf und natür­lich das lecke­re Lieb­lings­fut­ter. Vor allem Tro­cken­fut­ter eig­net sich ide­al für Rei­sen und Sie kön­nen so eine Fut­ter­um­stel­lung mit den womög­lich unan­ge­neh­men Fol­gen wie Blä­hun­gen oder sogar Durch­fall ver­mei­den. Beach­ten Sie bit­te, daß gera­de in wär­me­ren Gefil­den Feucht­fut­ter schnell ver­der­ben kann. Auch eine klei­ne Rei­se­apo­the­ke, die zumin­dest Ver­bands­ma­te­ri­al, Sche­re und Des­in­fek­ti­ons­mit­tel ent­hält, soll­te mit­ge­nom­men wer­den. Hier gehö­ren auch Medi­ka­men­te für even­tu­ell bestehen­de Krank­hei­ten bzw. zur Pro­phy­la­xe hin­ein (Herz­ta­blet­ten, Insu­lin, Floh- und Zecken­schutz etc.).

Unmit­tel­bar vor Rei­se­an­tritt soll­te man die Tie­re nicht über­füt­tern, even­tu­ell sogar fas­ten las­sen, um Übel­keit und Erbre­chen wäh­rend der Fahrt zu ver­mei­den. Kei­ne Angst — ein Fas­ten­tag scha­det nicht. Falls Ihr Vier­bei­ner wäh­rend lan­ger Fahr­ten rich­tig rei­se­krank wird, kann Ihr Tier­arzt Ihrem Sor­gen­kind mit Medi­ka­men­ten gegen die Rei­se­übel­keit wei­ter­hel­fen. Am Urlaubs­ort ange­kom­men erkun­di­gen Sie sich am bes­ten recht­zei­tig nach dem nächs­ten Tier­arzt. Sie brau­chen ihn hof­fent­lich nicht, aber es ist gut zu wis­sen, wo einer für alle Fäl­le wäre. Ver­arz­ten sie Ihr Tier im Not­fall auf kei­nen Fall aus Ihrer eige­nen Rei­se­apo­the­ke. Hun­de und Kat­zen ver­tra­gen unse­re Medi­ka­men­te zum Teil über­haupt nicht oder benö­ti­gen sie in völ­lig ande­ren Dosie­run­gen.

Vor­sicht ist auch vor Son­nen­brand beim Hund gebo­ten. Beson­ders gefähr­det sind Tie­re mit wei­ßem, kur­zem Fell und wenig Unter­wol­le, wie z.B. West High­land Ter­ri­er oder Dal­ma­ti­ner. Vor allem wäh­rend der star­ken Mit­tags­son­ne soll­ten sich sol­che Hun­de mög­lichst im Schat­ten auf­hal­ten. Immer zu ach­ten ist auf den Nasen­spie­gel, spe­zi­ell, wenn er hel­le, unpig­men­tier­te Stel­len hat. Gründ­li­ches Ein­cre­men mit einer was­ser­fes­ten Son­nen­milch schützt hier sicher.

Wenn Ihr Hund mit an den Strand darf, neh­men Sie bit­te aus­rei­chend Trink­was­ser für ihn mit und las­sen Sie ihn auf kei­nen Fall Salz­was­ser trin­ken, denn dies kann leicht zu emp­find­li­chen Magen-Darm-Stö­run­gen füh­ren. Abends ist es even­tu­ell rat­sam, ihn mit Süß­was­ser abzu­du­schen, damit sein Fell nach einem Bad im Meer durch das Salz­was­ser nicht ver­klebt. Es emp­fielt sich daher Tablet­ten zur Behand­lung von Durch­fäl­len dabei zu haben
Als wei­te­re Vor­sichts­maß­nah­me gilt: Las­sen Sie Ihr Tier mög­lichst nicht aus Näp­fen trin­ken, die all­ge­mein zugäng­lich sind und ver­mei­den Sie unnö­ti­gen Kon­takt mit ein­hei­mi­schen, her­ren­lo­sen Art­ge­nos­sen, denn so kön­nen leicht Krank­hei­ten über­tra­gen werden.Apropos Krank­hei­ten: Beson­ders in süd­li­chen Län­dern lau­ert für unse­re Hun­de die Gefahr durch gefähr­li­che “Urlaubs­krank­hei­ten” (Babe­si­o­se, Leish­ma­ni­o­se, Ehr­li­chi­o­se, Diro­fi­la­rio­se), die von dor­ti­gen Para­si­ten wie Zecken, Sand­flie­gen und Stech­mü­cken über­tra­gen wer­den kön­nen. Des­halb ist es ganz wich­tig, sich vor Rei­se­an­tritt bei Ihrem Tier­arzt zu infor­mie­ren, wie Sie Ihren Vier­bei­ner sicher schüt­zen kön­nen.

 

Wenn Ihr Tier das Rei­sen schlecht veträgt, kann man ihm ganz gut hel­fen. Frü­her gab man noch star­ke Beru­hi­gungs­mit­tel, hat aber bad bemerkt dass das kon­tra­pro­duk­tiv ist, weil es durch die Seda­ti­on  zu einer Hyper­a­kus­ie, einer ver­stärk­ten Geräusch­emp­find­lich­keit kommt. Daher emp­feh­le ich viel mil­de­re Prä­pa­ra­te, die über­haupt nicht sedie­ren

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